„Bewegung ist aller Entwicklung, aller Erziehung aller Bildung Anfang.“
Mimi Scheiblauer
Ein neugeborenes Kind reagiert mit ihm angeborenen Reflexbewegungen, z. B. dreht es auf Berührung der Wange den Kopf. Diese frühen noch ungezielten und ganzkörperlich auftretenden
Anpassungsbewegungen enthalten in ihrem Ursprung bereits das Ziel der späteren willentlich orientierten und beziehungsstiftenden Bewegung.
Der liegende Säugling in Bauchlage hebt mit der Kraft, die ihm innewohnt, den Kopf gegen den Widerstand der Schwerkraft von der Unterlage weg. Zwar tut er dies am Anfang noch zittrig, bis das
Muskelspiel loslassen – festhalten im Nacken und im Rücken automatisiert ist. Es ist eine der ersten selbständigen Bewegungen, mit der sich der junge Mensch selbständig den Horizont erweitert.
Über weiteres Aufrichten, Abstützen, Drehen und Rutschen übt das kleine Kind selbsttätig den Umgang mit der Schwerkraft. Solange, bis es aufstehen, gehen, rennen und Hindernisse überwinden kann,
vielleicht einmal Walzer, bzw. HipHop tanzt oder gar auf dem Mond spazieren geht.
„Bewegung ist aller Entwicklung, aller Erziehung aller Bildung Anfang.“
Mimi Scheiblauer
Der Säugling ist vorerst auf Kontakt, Nahrung, Pflege und Schutz angewiesen. Kontakt und Zuwendung, das Gegenteil ebenfalls, sind nur durch Bewegung zu gestalten. Dabei vermittelt die
Bezugsperson über die Körperspannung, den Tonfall, die Qualität des Blickes und die Art des Druckes bei der Körperberührung dem Kind Informationen. Blicke, Bewegungen, Berührungen und Töne der
Bezugspersonen begleiten die Bewegungs-, Sprech- und Sprachentwicklung des Kindes. Sie können aufmunternd, unterstützend, ablehnend, abgrenzend, schützend sein. Das Kind seinerseits reagiert über
den tonischen Dialog mit Entspannung, Aktivität oder Missfallen. Nicht immer stimmen die vielfältigen, reflektierten und unbewussten Absichten der Bezugspersonen mit den zunächst wenigen aber
wachsenden Absichten der Kinder überein.
Da Erwachsene meinen, sie wüssten was für die Kinder gut ist und zu Recht Verantwortung tragen, erziehen sie sie im Sinne der Erziehung in die Richtung, die ihnen für die Sozialisation sinnvoll
erscheint.
„Bewegung ist aller Entwicklung, aller Erziehung aller Bildung Anfang.“
Mimi Scheiblauer
Mit der Fähigkeit zu Konstruieren ist es der Menschheit gelungen, die Bewegung an Maschinen und Rechner zu delegieren, die vorläufig noch unbemannte Flugkörper von der Erde weg zum Mars in die
Umlaufbahn bringen. Diese Horizonterweiterung wäre ohne das kleine Kopfanheben und -drehen nicht möglich geworden
Bei aller Vielfalt der frühen Entwicklungs-, Erziehungs- und Bildungsverläufe sind die Meilensteine der Bewegung im Zusammenhang mit der Entwicklung der Sprache für die wachsende
selbständige Lebensbewältigung und -gestaltung des Menschen unabdingbar. Dabei spielen z.B. die über Bewegungserfahrung verinnerlichten räumlichen und zeitlichen Grund- und Beziehungsbegriffe
eine wichtige Rolle für das Verständnis und die Umsetzung von Anweisungen.